Test und Review: Variabler ND-Filter von K&F Concept (2024)

Unboxing

Der Variable ND-Filter kam zügig und sauber verpackt bei mir Zuhause an. Nachdem man die Transportverpackung entfernt hat, trifft man direkt auf die eigentliche "Box", die es auszupacken gilt. Bereits hier entsteht das Gefühl, ein wertig gearbeitetes Produkt in den Händen zu halten. Die Box selbst ist aus dickem bedruckten Kartonagenmaterial und besticht durch ein schlichtes mattschwarzes Finish mit goldenen Akzentdrucken des KF Concept Logo. Auf der Rückseite sind allgemeine Produktinformationen und der Barcode abgedruckt.

Nachdem man die Schutzfolie entfernt, lässt sich die obere Schachtelhälfte komplett hocklappen. Hier wird man direkt von einem oben aufliegenden, halbtransparenten Schutzpapier mit golden geprägten KF Concept Logo begrüßt - ein netter Touch in meinen Augen.

Doch das wahre Unboxing-Erlebnis befindet sich direkt unter dem Schutzpapier. Hier befindet sich die Transporthülle für den ND-Filter, ein aus dickem schwarzen PU-Leder bestehendes Case mit einer farbig in braunem Leder abgesetzten magnetischen Klappe und erneuter Goldprägung des KF Concept Logo und Schriftzug an der Vorderseite. Schöne Sache: das PU-Leder ist wasserdicht, schimmel- und korrosionsbeständig, verschleißfest und - das ist das Wichtigste - abbaubar und umweltfreundlich.

Insofern sich bislang nur der Verdacht bestätigt hat, dass es sich hierbei um ein hochwertiges Produkt handeln könnte, ist man spätestens beim Herausnehmenden des Transporthülle aus der Box vollends davon überzeugt, dass der ND-Filter von KF Concept ein Highend-Produkt darstellt. Bislang hatte ich kein vergleichbare gut verpacktes Produkt im Bereich des Kamerazubehörs, bei dem so viel in den Prozess des Produktverpackung und Transportschutzes investiert wurde. Einfach Klasse.

Sobald man dann die Transporthülle in der Hand hat und sich an dem weichen Leder "sattgefühlt" hat, bemerkt man an der rechten Seite eine kleine orange Schlaufe. Der neugierige Fotograf kann hierbei unweigerlich seinen ersten Instinkt nicht unterdrücken und zieht unverzüglich an besagter Lasche. Und schwupps, es passiert, der eigentliche ND-Filter, der Star der Show, wir nach oben aus der Transporthülle geschoben. So ist eine leichte Handhabung zwischen ND-Filter und Transporthülle gewährleistet - sehr zur Erleichterung eines jeden Foto- und Videografen, da bekanntlich eine einfache Anwendung, besonders im Bereich des Kamerazubehörs, oft den Unterschied zwischen gelungener und missratener Aufnahme machen kann.

Der ND-Filter selbst war dann wiederum in einer Plastikfolie verpackt. Etwas viel Verpackungsmaterial für einen einzigen Filter, die hoffentlich langlebige und abbaubare Transporthülle macht dieses Manko in meinen Augen allerdings wieder wett.

In Sachen Unboxing-Erlebnis, sowohl haptisch wie optisch, macht KF Concept hier alles richtig. Eine herausragende und durchdachte Verpackung, die dem Produktpreis mehr als angemessen ist.

Verarbeitung

Sobald man den ND-Filter das erste Mal in die Hand nimmt, merkt man, dass hier in Sachen Produktdesign und Herstellungsqualität nicht gespart wurde. Der ND-Filter hat ein Gewicht von XX Gramm und besteht aus Glas (selbstredend) und sauber gearbeiteten Aluminium. Das Glas ist kratzerfrei, die Drehmechanik des variablen ND-Filters funktioniert reibungslos und leichtgängig, ohne hierbei an Einstellungsgenauigkeit missen zu lassen. Die in weißer Akzentfarbe aufgedruckt Skala an der Seite des ND-Filters ist gut ablesbar, die verschiedenen ND-Stufen leicht verständlich.

Der Filter wird mittels Schraubgewinde über der Linse des Objektivs angebracht. Das Schraubgewinde des variablen ND-Filters von K&F Concept ist sauber verarbeitet und lies sich problemlos an meinem Sony SEL FE 85 f 1.8 und Tamron 28-70 F 2.8 anbringen und anschrauben. Der ND-Filter wird von K&F Concept in verschiedenen Durchmessern (49-95mm) angeboten. Somit sollte fast jedes gängige Objektiv mit dem ND-Filter ausstattbar sein.

Kleiner Wermutstropfen: sobald der ND-Filter am Objektiv angebracht ist, kann die Objektivabdeckung nicht mehr genutzt werden. Grund hierfür ist die Konstruktion des ND-Filters, der, um Vignettierung zu vermeiden, beim äußeren Filter einen größeren Durchmesser verwendet als beim inneren. Somit benötige ich für meine Objektive mit 67mm Durchmesser einen Objektivdeckel mit 72mm, um diesen auf dem ND-Filter direkt aufbringen zu können.

Das Glas des variablen ND-Filters ist mit der Nano-X-Beschichtung von K&F Concept verarbeitet. Hierbei handelt es sich um eine spezielle Mehrfachbeschichtung aus Japan, welche durch ihre 28 Lagen für neutrale Farbbalance und reduzierte Linsreflexionen sorgen soll und gleichzeitig die Kratz- und Schmutzfestigkeit des Filters erhöht. Zur Bildqualität später mehr.

Das auffälligste Anbauteil am Filter ist jedoch ohne Frage der aus Aluminium gefertigt, orange Hebel, der die Einstellung des ND-Filters während der Nutzung deutlich vereinfacht. Durch die leichte Griffigkeit kann die gewünschte Verdunkelung am ND-Filter einfach und präzise eingestellt werden ohne hierbei mit dem Finger auf das Filterglas zu gelangen und Verunreinigungen und Fingerabdrücke zu hinterlassen. Diese Lösung ist sowohl einfach wie praktikabel. Neben dem Mehrgewinn im Bereich der Funktionalität ist der orange Hebel gleichsam ein optisches Herausstellungsmerkmal der K&F Concept Filter.

Abschließend ist zu sagen, dass die Verarbeitung und die Handhabung des ND-Filters keinen Raum für Wünsche offen lässt.

Einsatzzweck

Für was braucht man überhaupt einen ND-Filter? Ein ND- (Neutral Density) oder auch Neutraler Graufilter dient der Anpassung der Lichtintensität, welche durch das Objektiv an den Bildsensor gelangt, durch das auf- und abregeln in sogenannten Blendenstufen. Diese Lichtintensität kann natürlich auch durch Blende und Belichtungszeit manipuliert werden - in manchen Fällen reicht dies jedoch nicht und es muss durch einen ND-Filter weitere Abdunklung der Szenerie erreicht werden.

Typische Einsatzgebiete sind beispielsweise die Langzeitbelichtung unter Tags. Hier kann trotz geringster Blende (f22 und geringer) bei einer für die Bewegungsunschärfe benötigzen Belichtungszeit von beispielsweise 1 Sekunde ein gänzlich überbelichtetes Bild entstehen. Hier kann durch einen ND-Filter das einfallende Licht, ähnlich wie durch das aufsetzen einer Sonnenbrille für die Augen, abgeschwächt werden, um eine längere Belichtungszeit zu gewährleisten.

Weiterhin können ND-Filter bei Videografie angewandt werden, um die Belichtungszeit (Shutter Speed) an die Bildwiederholrate (Frame Rate) anzupassen, mit der gefilmt wird. In der Videografie wird als Faustregel angeben, dass die Belichtungszeit die doppelte Länge der Bildwiederholrate entsprechen soll. So soll beispielsweise bei einer Bildwiederholrate von 25 fps (Frames Per Second - internationaler Filmstandard) mit einer Belichtungszeit von 1/50 Sekunde gefilmt werden. Sinn dahinter ist folgender: schnelle Bildwiederholraten (etwa 1/400) lassen das Bild sehr scharf und "abgehakt" wirken, was wiederum bei der Wiedergabe des Filmmaterials zu sehr harten Bildfolgen führt. Langsame Bildwiederholraten (etwa 1/30) führen aufgrund der dadurch einhergehenden Bewegungsunschärfe zu "geschmeidigeren" Bildmaterial, welches wiederum bei der Wiedergabe einen sanfteren Eindruck vermittelt.

Um also sanfteres Bildmaterial zu erhalten und die Faustregel der Videografie einzuhalten, kann es besonders unter Tags von Nöten sein, die Lichtintensität durch einen ND-Filter zu dimmen.

Hierbei ist grundsätzlich zwischen zwei Arten von ND-Filtern zu unterscheiden.

Einerseits gibt es die "normalen" ND-Filter, welche jeweils eine fixe Menge an Lichtintensität reduzieren können. So kann man sich ein Set bestehend aus mehreren ND-Filtern mit verschiedenen ND-Stufen (ND2, ND4, ND 8, etc.) kaufen.

Vorteil: ND-Filter mit fixer ND-Zahl haben bestehen aus nur einer einzigen Glasscheibe, welche wiederum Reflexionen und Bildqualität deutlich weniger beeinträchtigen als ein variabler Filter mit zwei hintereinander gelagerten Glasscheiben.

Nachteil: insofern sich die Lichtverhältnisse ändern, muss der aufgesetzte ND-Filter gewechselt werden, was aufgrund der Anbringung mittels Schraubgewinde eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt. Somit eher weniger geeignet für "Run-and-Gun" Setup.

Andererseits gibt es die variablen ND-Filter, welche ein breites Spektrum an ND-Stufen abdecken. Im Falle des hier getesteten Filter von K&F Concept können die ND-Stufen von ND 2 - ND 400 abgedeckt werden, was Blendenstufen 1-9 entspricht.

Vorteil: einfach Anpassung der ND-Stufen mittels Drehen am Filter in Sekundenschnelle. Einfache und flexible Handhabung, die insbesondere in der Videografie und bei dynamischen Szenerien von Vorteil sein kann. Das komplizierte Wechseln von Filtern mittels Schraubgewinde wird hier vermieden.

Nachteil: zwei hintereinander liegende Glasscheiben und die Wechselwirkung zwischen beiden können zu Reflexionen und sog. "Ghosting" - Geisterbilder besonders am Bildrand bei falscher Überlappung der beiden Filterscheiben - führen. Hierdurch kann dir Bildqualität leiden. Bei hochwertig gefertigten Filtern treten diese Problematiken jedoch kaum auf bzw. sind durch Laien kaum erkennbar. Mehr zur Bildqualität des variablen ND-Filter von K&F Concept später im Test.

Anwendung / Bildqualität

Die große Frage, die sich bei der Anwendung eines jeden Filters auf einem Objektiv stellt ist: wird meine Bildqualität dadurch beeinträchtigt? An dieser Stelle kann ich zweifelsohne Entwarnung geben. Durch die Nano-X-Beschichtung des ND-Filter von K&F Concept werden die großen Spuckgespenster der Bildqualität – namentlich Vignettierung, Farbstich und Kreuzschatten – vermieden. Hierzu mehr im Detail.

Vignettierung und Kreuzschatten

Eine Vignettierung ist bei dem variablen ND-Filter von K&F Concept nur zu erkennen, wenn man sich außerhalb der auf der Seite des Filters aufgebrachten Skalierung bewegt. Dies ist selbsterklärend, da der ND-Filter in seiner Verwendung in dem durch die Skalierung festgelegten Bereich optimiert und zur Anwendung gedacht ist. Wenn man sich also in der vom ND-Filter vorgegebenen Range von ND2 – ND400 bewegt, kann keine Vignettierung im Bildverlauf festgestellt werden. Die Ausleuchtung des Kamerasensors erfolgt zu 100%, wodurch die Bilder über die gesamte Breite und Höhe gleichmäßig und gleichbleibend belichtet sind.

Wenn der ND-Filter weit außerhalb seines durch die Skalierung vorgegebenen Bereichs gedreht wird, ergeben sich Kreuzschatten auf dem Bild. Dies ist in meinen Augen selbstverständlich und ist bei jedem variablen ND-Filter so, da diese nur zur Verwendung innerhalb der vorgegebenen Range optimiert sind und das Zusammenspiel der zwei entgegengesetzten Linsen im ND-Filter außerhalb der Range gestört wird. Innerhalb der Range ist keinerlei Kreuzschatten zu erkennen.

Farbstich

Jeder Filter, egal ob ND-Filter oder CPL-Filter, besitzen eine Eigenfärbung, die das eindringende Licht vor dem Sensor verfälschen und somit beim Foto-Endergebnis einen Farbstich verursachen können. Daher wird bei der Herstellung eines jeden Filters versucht, diese „Eigenfärbung“ so neutral wie möglich zu halten bzw. in Gänze zu eliminieren. Hier kommt abermals die hochwertige Nano-X-Beschichtung ins Spiel, die es ermöglich, durch den Verarbeitungsprozess so wenig Eigenfärbung wie möglich in den Filter zu integrieren. Ergebnis: naturgetreue Farbwiedergabe bei den Fotos, die ich mit dem ND-Filter von K&F Concept geschossen habe. Egal ob Langzeitbelichtung oder Fotoshooting im grellen Tageslicht – der ND-Filter hatte keinerlei Farbstich und somit keinen Einfluss auf die Farbwiedergabe meiner Fotos.

Verwendet wird der ND-Filter auf einer Sony Alpha 7 III mit einem Tamron 28-70 f2.8 und einem Sony FE 85 f1.8, geschossen wird natürlich im RAW-Format. Bei der Nachbearbeitung in Lightroom CC und Photoshop konnte ich keinen Unterschied in der Farbwiedergabe zur Verwendung der Objektive ohne ND-Filter feststellen. Hier also volle Punktzahl in meinen Tests.

VERDIKT

Der ND-Filter von K&F Concept ist eine Bereicherung für jedes Kamerasetup. Sowohl die Bildqualität, die einfache Handhabung als auch die solide Verarbeitungsqualität machen aus dem ND-Filter einen idealen Begleiter für alles, was man als Foto- oder Videograf meistern möchte. Ich freue mich darauf, regelmäßig auf dieses überzeugende Gadget zurückzugreifen.

Filter kaufen

Wer jetzt Lust auf den Filter bekommen hat, kann diesen über folgende Links zu einem günstigen Preis erwerben!

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- K&F Concept -

Mit dem Code "DEFILTERS05" spart man zusätzliche 5% auf den Angebotspreis!

Ich hoffe mein Test konnte euch weiterhelfen! Bei Fragen einfach direkt Kontakt aufnehmen, ich beantworte sie euch gerne jederzeit!

Grüße an Alle!

Johannes - Lichtbildfang!

*kein Affiliate-Link, keine bezahlte Werbung. Produkt wurde kostenfrei zugesendet zum Test. Alle hier veröffentlichten Aussagen entsprechen der Meinung des Autors.

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